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Ein Gastartikel von Alexandra Andersen

Wenn ich zurückblicke auf die vergangenen fünfzehn Jahre und das,

was sich in meinem Leben entwickelt hat und welche Wege sich eröffnet haben, dann bin ich unendlich dankbar und fühle mich bereichert durch viele Begegnungen mit Menschen, die mich durch ihre Arbeit inspiriert und durch ihre authentische und begeisternde Art motiviert haben.

Hauptberuflich bin ich Lehrerin an einem Würzburger Gymnasium.

Diese Arbeit erfüllt mich sehr. Gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern Unterricht zu gestalten und dabei voneinander zu lernen, macht mir große Freude.

Viele Jahre hatte ich die Aufgabe als Vertrauenslehrerin meiner Schule inne, wodurch mir einmal mehr klar wurde, wie wichtig eine achtsame und bewusste Kommunikation ist. Die Macht der Worte ist so groß und wir können niemals erahnen, wieviel Gutes wir mit unseren Worten erschaffen können und wieviel Leid ebenfalls durch sie entstehen kann. Viele Weiterbildungen und Ausbildungen im Bereich der gewaltfreien Kommunikation nach M. Rosenberg haben mir auf diesem Gebiet sehr weitergeholfen und mich dazu gebracht, mich selbst mitzuteilen, sodass ich mich gehört fühle und in einen achtsamen Dialog eintreten kann, falls es nicht so ist. Genau diese Achtsamkeit der Worte wurde bald zu einer Haltung, die letztlich in alle Bereiche meines Lebens mit hineinspielte. Und so ergab sich eins ins andere. Zur GfK kamen Ausbildungen am PHI im Bereich Klangschalen in der Schule, Ausbildungen in Tibetischen Heilyoga sowie MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) und eigene Retreat-Erfahrungen (Vipassana, Metta, Zen).

So entwickelte ich 2017 an meiner Schule das Konzept „Lernen mit Achtsamkeit“,

das ich seit 2019 in Form einer Lehrerfortbildung auch weitergebe.

Die Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern, aber auch von Eltern und Kolleginnen und Kollegen zeigen mir, dass es Sinn macht, dran zu bleiben und genau diesen Weg zu gehen und mit Geduld und großer Akzeptanz für das, was ist, und auch mit Neugierde für all das, was entstehen mag, dabei zu sein.

All das hat mich letztlich dazu bewogen, ein Buch zu veröffentlichen,

das beispielhaft zeigt, wie und mit welchem Inhalt Achtsamkeitsstunden an Schulen umgesetzt werden könnten. Der Cornelsen-Verlag ließ sich auf mein Angebot ein und unterstützte mich bei meinem Vorhaben. Ich kann das Buch allen Pädagoginnen und Pädagogen ans Herz legen, wenn sie sich mit einer achtsamen inneren Haltung auf das Abenteuer „Achtsamkeit im Unterricht“ einlassen wollen. Es enthält ausführlich ausgearbeitete Unterrichtsstunden mit dem dazugehörigen Material sowie Audiodateien mit den Anleitungen der Achtsamkeitsübungen. Die Hürde, sich der Thematik zu widmen und es auszuprobieren, ist auf diese Weise sehr niedrig gehalten. Dadurch möchte ich alle Kolleginnen und Kollegen motivieren, den ersten Schritt zu tun, um Achtsamkeit in die Klassenzimmer zu tragen, und sich gleichzeitig auch immer weiter der eigenen Achtsamkeit zu widmen. Denn letztlich können durch die Übungen nicht nur die Schülerinnen und Schüler profitieren, wenn sie sich darauf einlassen, sondern auch die Lehrerinnen und Lehrer. Ich lade Sie von Herzen ein, es auszuprobieren und zu erleben, welchen Mehrwert es haben kann, wenn der Unterricht mit einer Achtsamkeitsübung beginnt.

Gern lasse ich Sie hier an einigen Rückmeldungen der Kolleginnen und Kollegen teilhaben:

  • „Es ermöglicht mir einen ruhigen Einstieg in die Unterrichtsstunde.“
  • „Ich habe Freude daran, die Übungen mit den Schülerinnen und Schülern in der Klasse durchzuführen.“
  • „Durch die Übungen entsteht eine gute Atmosphäre und ein Gemeinschaftsgefühl in der Klasse.“

Und das sind die Aussagen aus der Handschrift von Schülerinnen und Schülern, wenn sie nach der 5. Klasse auf das Achtsamkeitstraining zurückblicken:

  • „Ich habe gelernt, wie man runterkommt und sich konzentrieren kann. Dass man sich bewusst geworden ist, was in einem vorgeht, wenn man z.B. sauer oder wütend ist und gelernt hat, wie man damit umgeht.“
  • „Vor Prüfungen mache ich die Übungen und sie helfen mir, dass ich mich beruhige. Am Anfang der Stunde beruhigt es mich und ich kann mich besser konzentrieren.“
  • „Man lernt, wie man mit seinem Körper gut umgehen kann. Man entspannt sich und bekommt neue Energie für den Tag.“

Somit wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs, immer wieder den nötigen achtsamen Atemzug, der Sie zu sich selbst zurückholt, Ihnen Kraft und Gelassenheit schenkt und somit das Leben bunt und vielfältig macht.

Alexandra Andersen

Alexandra Andersen, Gymnasiallehrerin, verheiratet und Mutter zweier Töchter, eigene Konzeption von „Lernen mit Achtsamkeit“ für weiterführende Schulen, Autorin („Achtsamkeit im Unterricht“, Cornelsen-Verlag), zertifizierte MBSR-Lehrerin (IAS), Lu Jong Lehrerin zertifiziert durch Lama Tulku Lobsang, Trainerin in Gewaltfreier Kommunikation nach M.B. Rosenberg, Peter Hess®- Klangmassagepraktikerin sowie Peter Hess®-Klangexpertin Schule, Aroha-Mastertrainerin nach Bernhard Jakszt. Meditationspraxis: Vipassana, Metta, Zen.

 

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