Blutergüsse kennt wohl jeder. Familien mit Kindern wahrscheinlich noch besser.
Ich hab unseren Haushalt vor vielen Jahren auf „grün“ umgestellt und mache soviel es geht selbst.
Mein Wissen über Heilpflanzen hilft mir dabei ungemein. Ich liebe es, verschiedene Pflanzenauszüge miteinander zu mischen und neue Rezepte zu kreieren.
Eines meiner Hausapothekenrezepte ist der „Tschüss blaue Flecken!“-Balsam.
Was ich von einem Balsam gegen blaue Flecken erwarte (und meine absoluten „Nein Danke!“-Kriterien)
Natürlich soll ein Balsam oder eine Salbe gegen blaue Flecken in erster Linie die Hämatome wegzaubern, aber darüber hinaus habe ich noch andere Erwartungen an ihn.
Zum Beispiel ist es mir wichtig, dass ich die Inhaltsstoffe aussprechen und verstehen kann. Schließlich kommen über die Haut alle Stoffe, die ich äußerlich auftrage, auch in den Körper hinein.
Deshalb sollen die Inhaltsstoffe natürlich sein, so dass mein Körper keine zusätzliche Arbeit damit hat, die synthetischen Stoffe, die er nicht aufnehmen kann, auszusortieren und wieder auszuscheiden. (Das macht ihn nämlich auf Dauer müde.)
Meine „Nein Danke!“-Kriterien
Viele pharmazeutischen Salben und Cremes werden auch 2020 noch an Tieren getestet. Das will ich auf keinen Fall finanziell unterstützen.
Wenn man auf die Inhaltsstoffliste einer ganz banalen Hautschutzcreme, Blaue-Flecken-Creme oder Wundheilsalbe aus der Apotheke schaut, sieht man des Öfteren folgende Inhaltsstoffe:
- Vaselin: Vaselin wird aus Paraffin gewonnen und Paraffin wiederum aus den Schmierölschnitten der Vakuumdestillation von Erdöl.
- Dünnflüssiges Paraffin-Öl: noch ein Erdölprodukt
- Ceresin-Wachs: Um Ceresin herzustellen, mischt man Erdwachs (Ozokerit) mit Schwefelsäure und erhitzt das ganze. Zur Reinigung wird es zuerst mit Lauge und Wasser neutralisiert und gewaschen und anschließend mit Kohle entfärbt. Lecker.
All das, möchte ich weder auf meine Haut, noch auf die ganz zarte Haut eines Kindes schmieren.
Warum ich Balsame lieber selbst herstelle (und warum du das auch mal probieren solltest)
Ich stelle Balsame und andere Hausmittel seit meiner Ausbildung zur Heilpraktikerin selbst her.
Anfangs war es mehr oder weniger zum Üben, aber ganz schnell wurde es ein Hobby.
Für mich ist das Entspannung pur.
Andere meditieren, ich mische Rezepte aus Heilpflanzen. Es entschleunigt den Moment und ist dadurch echt erholsam.
Seine Hausmittel selbst herzustellen hat etliche Vorteile:
- man weiß zu 100%, was in den Hausmitteln drin ist
- man kann die Rezepte an seine eigenen Bedürfnisse anpassen und bewusst Inhaltsstoffe, auf die man allergisch reagieren könnte, weglassen
- es ist umweltschonender (auch Salbenrückstände können über das Abwasser in die Natur gelangen. Das Bundesumweltamt berichtet von Studien, die zeigen, dass in deutschen Gewässern 269 verschiedene Medikamentenrückstände nachzuweisen sind.)
- es spart Müll
Anleitung zum Nachmachen: rein pflanzliche Salbe gegen blaue Flecken (Zeitaufwand: 15 Minuten)
Der Balsam ist als Hausmittelrezept zu betrachten und demnach sollte er auch ausschließlich zum Heilen und nicht für die tägliche Körperpflege verwendet werden.
Das brauchst du: (Das Rezept ist für einen 50 ml Tiegel)
- 46 ml Calendulaöl (Ringelblumenöl) (alternativ biologisches Olivenöl)
- 5 g Bienenwachs (oder für die vegane Variante 6 g Carnaubawachs)
- 50 Tropfen ätherisches Lavendelöl (Lavandula angustifolia)
- 25 Tropfen ätherisches Immortellenöl (Helichrysum italicum)
- einen Topf und eine Schüssel, die in den Topf passt (für ein Wasserbad)
- ein leeres Glas (für den fertigen Balsam)
- einen kleinen Spatel zum Umrühren (aus Holz, Glas oder Keramik)
So geht’s:
1. Bereite das Wasserbad vor und gib das Ringelblumenöl in die Schüssel.
2. Erwärme das Ringelblumenöl langsam im Wasserbad und füge das Wachs hinzu. Rühre immer wieder um, um das Wachs schneller schmelzen zu lassen.
3.Sobald das ganze Wachs geschmolzen ist, stellst du den Herd aus bzw. nimmst den Topf vom Herd und gibst die ätherischen Öle hinzu. Rühre dabei weiter um.
4. Fülle jetzt das Öl in deinen leeren Salbentiegel.
5. Lass den Balsam aushärten, bevor du den Deckel draufdrehst.
6. Jetzt musst du nur noch beschriften und fertig ist der Balsam. (Schreibe den Namen des Balsams, das Datum und wofür es gut ist auf dein Etikett.)
So benutzt du den „Tschüss blaue Flecken!“-Balsam
Es ist ganz leicht. Du verteilst den Balsam 1-3 Mal am Tag auf der betroffenen Stelle und massierst ihn ganz sanft ein.
Die ausgewählten Pflanzen unterstützen den Körper darin, den Bluterguss schneller abzubauen.
Aber Halt! Die Salbe kann noch mehr!
Ringelblume, Lavendel und Immortelle helfen nicht nur gegen blaue Flecken.
Diese drei Heilpflanzen beschleunigen die Zellneubildung, sie fördern die Wundheilung, lassen Entzündungen und Schwellungen abklingen und beruhigen bei Juckreiz.
Der Balsam kann also auch bei folgenden Wehwehchen angewendet werden:
- Schnitte
- Stiche
- Sonnenbrand oder andere kleine Verbrennungen
- Abschürfungen
- Quetschungen
- wenn man umgeknickt ist
- Verstauchungen
- Prellungen
Über die Autorin:
Ruby Nagel ist seit 2008 Phytotherapeutin. Sie lebt mitten in der Natur in Südfrankreich, von wo aus sie Menschen online beibringt, wie man Heilkräuter verarbeitet und anwendet. Sie bietet 1:1-Beratungen über Zoom, gibt Online-Workshops und hat einen Online-Kräuterkurs, in dem sie zeigt, wie man sich aus einheimischen Heilpflanzen eine grüne Hausapotheke zaubert.
Mehr über Ruby Nagel und Heilpflanzen findest du auf ihrem Blog www.rubynagel.com
auf Instagram und auf Facebook.
https://www.instagram.com/rubynagel_dot_com/
https://www.facebook.com/rubynagelheilpflanzenexpertin/
Tolle Idee 🙂 Werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Danke für den Tipp.
Wir haben den Tschüss blaue Flecken Balsam natürlich getested und sind restlos begeistert. Schon das zubereiten ist ein riesen Spaß und eine wunderbare Erfahrung gewesen. Ruby ist ein Geschenk mit ihren Angeboten. Ich würde mich freuen, wenn du uns von deinen Erfahrungen damit berichtest, liebe Christine.