Einsam im Kopf, irgendwo zwischen süßen Katzen Videos und Corona Horrorszenarien.

Bei Facebook hat man die Steuerung darüber abgegeben. Man scrollt von süß zu unerträglich und wieder zurück. Überall prallen wir auf Informationen und anstatt eine eigene Meinung zu den Dingen zu bekommen, gibt es noch mehr Informationen. Dein Kopf wird bombardiert und der Rest deines Daseins macht Pause.

Denkst du nur oder spürst du auch?

Aber wenn du nur denkst, dich nicht spürst, ohne dass Kopf, Bauch und Herz miteinander verbunden sind, orientierst du dich im Außen. Glaubst was Medien, Freunde oder die Familie dir sagen, sei deine Meinung. Aber das ist sie vielleicht gar nicht, sondern die Meinung der anderen. Die in diesem Moment etwas klarer sind als du. Damit haben sie den Meinungswettbewerb schon gewonnen. Und du deine Möglichkeit, deine Richtung im Leben bewusster zu erkennen, verloren.

Was macht dein Leben aus?

Was, wenn du hier und jetzt mal in Frage stellst, was du so tust, denkst und wer du bist: Was macht mein Leben aus? Wieso stehe ich jeden Morgen auf? Ich stelle mir diese Fragen, während ich im Café sitze. Viele, wahnsinnig beschäftigte Menschen rennen an mir vorbei. Die Sonne strahlt. Zwischen all den Terminen verpasst du schon mal dein Leben.

Nutze deine Möglichkeiten

Oder aber du verpasst dein Leben, weil du versuchst das Leben eines anderen zu kopieren. Das Gefühl, das unausweichlich kommen wird, ist das Gefühl des Versagens. Was auch sonst? Du bist ja du und nicht der andere. Mit deinen Möglichkeiten und nicht mit denen des Anderen. Mit dir ist aber alles in Ordnung. Es lohnt sich einen Blick auf das zu werfen, was dich eigentlich so ausmacht. Dich mit dir selbst anzufreunden, ist wirklich was für’s Leben.

Der Moment der weder Zuwenig noch Zuviel ist

Wie das geht? Zwischen all dem zu wenig Zeit, zu wenig Geld, zu wenig Liebe oder zuviel Sorgen, zuviel Gedanken, zuviel Terminen, gibt es plötzlich diesen Moment der weder Zuwenig noch Zuviel ist. Der Moment indem etwas Stille einkehrt und du dich selber spürst. Ein kurzer Gedanke – ein Wunsch – eine Idee. Das ist er, dein Freund Moment. Dein Wegweiser. Dein du.

So erfährst du mehr über dich

Diese Momente, in denen du mit deinem Leben in echtem Kontakt stehst, kannst du in dein Leben einladen. Sie warten auf dich. Geh in den Wald. Meditiere. Atme. In der Stille wirst du etwas von dir entdecken, was der laute Tag dir vorenthält. Dann bist du für einen Moment lang du und niemand anderer. Du entscheidest an welchen Teil du dich andockst. Dein Wille ist frei. Dein Geist ist frei. Du kannst aufstehen und sagen: Ich möchte etwas über mich und mein Leben erfahren. ich hole mir jetzt einen Moment indem ich mich spüren kann. Irgendwann spürst du dich dann automatisch immer mehr.

Es geht nicht mehr ums Happy End, sondern um die Geschichte.

Und dann gibt es die Momente die scheinbar ganz plötzlich dein Leben verändern. Später wirst du merken, dass dein Leben dich schon eine Zeitlang darauf vorbereitet hat. Auf diesen Moment, den du fühlst und an dem du nicht nur vorüberscrollst. Der Moment, der deinem Leben eine andere Richtung geben kann. Es gibt kein Vorbeisehen mehr. Und dieses neue Gefühl ist nicht mit dem „alles neu macht der Mai Frühlingsrappel“ zu vergleichen. Es ist tatsächlich ein Aufbruch. Alle abgesteckten Ziele werden unwichtig. Es geht nicht mehr ums Happy End, sondern um die Geschichte. Hast du auch so einen Moment?

Das Leben sagt uns immer, wie es gerade sein soll.

Die Situation in der Welt, lässt kein Vielleicht mehr zu. Auf Veränderung zu hoffen und nichts dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Flugzeug zu warten. Ich werde versuchen die Welt in einen besseren Ort zu verwandeln. Und mit diesem tiefen Wissen genau das Richtige zu tun, löst sich jeder Druck. Ich fühle mich sicher mit all den Unwegbarkeiten, den Veränderungen und dem Neuen. Ich lasse mich von der Bewegung in meinem Leben inspirieren. Plötzlich sind das Leben und ich best Buddies.

Das Suchen durch Finden zu ersetzen

Ich weiß, dass ich zwar in der Minderheit, aber nicht alleine bin. Und dass ich nun mit Mut voran schreite, bedeutet nicht, dass ich keine Angst habe. Die habe ich, aber ich weiß, sie will mich beschützen, vorm scheitern oder davor mich lächerlich zu machen oder mich zu irren. Sie ist ein Hinweis darauf, dass ich meine Komfortzone verlasse.

Der Mut schenkt mir die Kraft mich auf das Ungewisse einzulassen. Mit ihm im Gepäck schreite ich also mit Schmetterlingen des Neubeginns im Bauch voran. Das Suchen habe ich durch ein Finden ersetzt. Die Zeit ist jetzt, der Ort ist hier.

Liebe für dich,

Tina

„Wenn jemand sucht, dann geschieht es leicht, dass sein Auge nur noch das Ding sieht, das er sucht, dass er nichts zu finden, nichts in sich einzulassen vermag, weil er nur immer an das Gesuchte denkt, weil er ein Ziel hat, weil er vom Ziel besessen ist. Suchen heisst: ein Ziel haben. Finden aber heisst: frei sein, offen stehen, kein Ziel haben. Du, Ehrwürdiger, bist vielleicht in der Tat ein Sucher, denn, deinem Ziel nachstrebend, siehst du manches nicht, was nah vor deinen Augen steht.“

Hermann Hesse, Siddhartha