Ein Gastbeitrag von Tanja

Es gibt so vieles zwischen Himmel und Erde, das ich mit Dir teilen möchte. Dies ist das erste Mal, dass ich für andere Menschen schreibe und mein Kopf rast. So vieles möchte ich sagen und seit langem ruft meine innere Stimme regelrecht “Tu es endlich“.

Doch mein Kopf widerspricht, wer will das hören, wer bin ich denn schon. Bin ich doch in einer Welt herangewachsen, in der man nur etwas ist, wenn man einen “Schein” vorzeigen kann. Und doch bin ich ein wahrhaftiger Mensch, eine fühlende Frau, eine (um-)sorgende Mutter und verantwortlich fühlende Tochter, liebende, aber auch verletzte Partnerin und vieles mehr, was ich gerade dabei bin, herauszufinden.

Ich darf erkennen, welch große Kraft in mir liegt und dass mir das oft eine Heidenangst macht. Ich bin dabei zu entdecken, was es wirklich alles zwischen Himmel und Erde gibt und wie verrückt unsere Welt ist, zumindest das, was man uns gelehrt hat, zu sehen. Zum ersten Mal in meinem Leben erfahre ich, welch Wunder-Volle Dinge es zwischen Himmel und Erde gibt, von denen wir uns abgewandt oder die wir vergessen haben.

Und so habe ich mich vor gut 12 Jahren, mit der Geburt unserer ersten Tochter, auf den Weg gemacht, zu erforschen, wer ich wirklich bin, warum ich hier bin, wofür ich genau jetzt hierhergekommen bin. Ich erkenne mehr und mehr, worauf mich mein Leben vorbereitet hat. Dabei bin ich in den letzten 12 Jahren durch dunklere Tiefen gegangen als in den gesamten 32 Jahren davor.

Vor allem die Worte einer weisen Frau begleiten mich seit langem. Sie sagte: “Wenn du Wasser bist, wirst du in der Wüste geboren.“

Also warum, wurde ich genau jetzt, hier in diesem Land und in diese Familie geboren? Warum musste ich schon als kleines Mädchen so viel Verantwortung tragen? Warum wurde ich in eine Familie geboren, die von emotionalem Mangel und Opferdasein geprägt war? Warum konnte ich meine Kinder nicht natürlich zur Welt bringen und mein Mutterglück genießen? Mit all diesen Fragen begann ich, zu erkunden, wer ich wirklich bin und zugleich meinen Frieden mit meiner Kindheit und allem zu finden.

Denn ich erkenne mehr und mehr, dass diese Erfahrungen es mir ermöglichen, mich zu erinnern, dass ich Schöpferin meines Lebens bin, dass ich mehr Kraft in mir trage, als ich je für möglich gehalten habe und dass ich ein geistiges Wesen bin, das alles in sich trägt und nichts im Außen finden muss. Wie ein Samenkorn, das bereits weiß, dass es zu einer bestimmten Blume oder einer bestimmten Frucht heranreifen wird. Und so erinnert sich auch mein Samenkorn, das tief verschüttet war, langsam an seine Bestimmung, denn es war und ist immer mit dem universellen Feld verbunden. Es ist bereits alles da, ich darf nur wieder lernen, mich zu verbinden und mein Samenkorn zum Blühen und mein Licht zum Leuchten zu bringen.

Und so liebe ich besonders diese Jahreszeit von September bis Dezember. Die Michaelizeit. Wenn die Tage dunkler werden, die Natur sich nach innen wendet, um dann zur Wintersonnenwende mit neuem Leben zu erwachen. Ich liebe es, aufzustehen, wenn noch alle schlafen und in der umhüllenden und nährenden Dunkelheit zu sitzen. In mich zu gehen und tief nachzuspüren, welches Licht ich in die Welt tragen darf. Laut JA zu sagen, zu mir und meinem Leben. Denn es ist Zeit, höchste Zeit.

Es gibt so vieles zwischen Himmel und Erde, das ich meinen Töchtern mit ins Leben geben möchte und oft weiß ich gar nicht wie, weil das auch für mich alles so neu ist und doch fühle ich es so stark, als wäre es immer ein Teil von mir gewesen. Gerade kommen mir die Tränen, weil dem wohl so ist. Und so gehe ich nun einfach Schritt für Schritt, zusammen mit meiner Familie.

Gastbeitrag von Tanja

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