“I know my life is better when I work from the assumption that everyone is doing the best they can.”

Brené Brown

 

Was wäre, wenn du mal davon ausgehst, dass alle das Beste geben, was sie können?

 

 

Stell dir folgende Situationen vor:

 

Eine Freundin ruft nicht zurück – und du denkst, du bist ihr egal.

Ein anderer Freund sagt eine Verabredung ab – und du glaubst er sieht dich und deine Freundschaft als etwas Selbstverständliches an.

Dein Mann hat wieder dies und das nicht weggeräumt – und du denkst, er denkt, er tut das nur, weil er weiß, du machst es ja dann.

Deine Kinder streiten sich um Kleinigkeiten – und du denkst, sie sind undankbar und wissen all das, was du für sie tust nicht zu schätzen.

Kennst du solche oder ähnliche Gedanken?

 

Nimm doch mal an,

die Absicht hinter dem Verhalten ist eigentlich positiv.

Und nicht gegen dich gerichtet. Das ist gar nicht leicht. Aber versuchen wir es mal.

 

 

Was braucht es, um das zu lernen?

 

Die Antwort lautet: Klare, eigene Grenzen setzen und aufrechterhalten. Wenn wir das Gefühl haben unsere Grenzen werden von unseren Mitmenschen nicht respektiert, glauben wir schnell, dass sie uns absichtlich enttäuschen. In dem Moment in dem ich meine Grenzen klar setze und aufrecht erhalte, glaube ich meinem Gegenüber eher, dass seine Absicht eine positive ist.

 

 

Dazu möchte ich dir eine Übung anbieten:

 

Schreibe jetzt einen Menschen auf, der dich zur Zeit frustriert, enttäuscht oder gegen den du etwas wie einen „heimlichen Groll“ hegst. Dieser kann auf einem Gefühl wie zb Unterlegenheit oder Neid beruhen.

 

Wenn du diesen Namen geschrieben hast und das dazugehörige Gefühl für dich definiert, dann stelle dir nun vor, dass diese Person das Beste tut, was sie kann.

 

Wie fühlt sich das an?

 

Als ich diese Übung das erste Mal gemacht habe, merkte ich schnell, dass – in meinem Fall – aus Verurteilung ein Wunsch der Unterstützung entstand.

“Wenn er sein Bestes tut, bin ich ungerecht und furchtbar, und sollte aufhören, ihn zu schikanieren, und anfangen, ihm zu helfen.“

 

 

Wenn du annimmst, dass andere ihr Bestes tun,

 

stehst du entgegenkommend und liebevoll in dieser Beziehung. Und diese Art des Umgangs in Freundlichkeit potenziert sich. Es führt zu mehr Freundlichkeit. Und ebenso Vertrauen und Offenheit – Wahrheit und Begeisterung – Geduld und Möglichkeiten werden geschaffen.

 

 

Wenn ich aufzuhöre, Menschen zu bewerten,

 

nach dem, was ich meine, was sie erreichen sollten, und damit beginne, sie wirklich zu sehen und für das zu respektieren, was sie sind, entspannt das mein Leben ungemein. Und macht es freudvoller. Und weicher.

 

Am Anfang steht hier natürlich erstmal ein Risiko enttäuscht zu werden.

 

Aber ist es das nicht wert? Denn auf der anderen Seite sieht es wunderbar und liebenswürdig aus. Dafür solltest du im ersten Schritt dir selbst das Vertrauen schenken, deine Gegenüber positiv anzuschauen.

 

 

Falls dir das gerade noch nicht gelingt, sage dir:

“Ich tue das Beste, was ich im Moment tun kann.”

 

Es ist natürlich auch wunderbar

diese Erkenntnisse auf deine Kinder zu übertragen.

Stell dir folgende Situation vor: Der Sohn spielt ein Fußball Computerspiel die kleine Schwester kommt immer wieder hinein, um ihm etwas anzubieten. Ein Stück Apfel. Einmal Mühle spielen. Er ist völlig entnervt und denkt – dass sie ihn bloß ärgern will. Dann erklärst du ihm, dass seine Schwester einfach nur Zeit mit ihm verbringen möchte, weil sie ihn so toll findet und liebt und das eben das Beste ist, was ihr einfällt um sich diesen Wunsch zu erfüllen. Ich schwöre dir, das nächste Tor schießt er nur für sie!

 

Enjoy – dich und die anderen und dein Leben,