Hast du Lust auf eine kleine Sinnesreise?
Stell dir mal vor, du stehst mitten in einem schönen Park. Es ist früh am Morgen, leichte Nebelschwaden steigen vom Teich auf, unter deinen Füßen raschelt das herabgefallene Laub, Vögel zwitschern dem neuen Tag entgegen und du atmest gaaanz tief ein. Was riechst du in diesem Moment? Feuchte Erde? Frische Morgenluft? Den Duft der Bäume?
… und mit Sicherheit hast du jetzt ein kleines Lächeln auf den Lippen, denn Gerüche und sogar die Erinnerung daran können bei uns so viel auslösen.
Kaum eine Sinneswahrnehmung hat so einen Einfluss auf uns, denn Duft geht direkt von unserer Nase ins Gehirn. Sie wecken zum Beispiel Erinnerungen, machen Appetit oder lösen bei uns spontane Glücksgefühle aus. Überleg mal! Gibt es einen Geruch, der dich an einen ganz besonderen Menschen erinnert? Oder an eine Situation? Mir kommt spontan die Küche meiner Oma in den Sinn. Dort roch es immer nach frisch Gebackenem, nach Kuchen, Brot und was gerade so auf dem Herd stand. Und nach Omas Lieblings-Handcreme, die mit Kamille, gegen die Spülhände. Warm und geborgen fühle ich mich bei dieser Erinnerung. Und auch gleich ein bisschen glücklicher.
Nicht nur deshalb hat vor allem die Aromatherapie in den letzten Jahren verstärkt an Beliebtheit gewonnen. Doch wie kannst du die wohlriechenden und heilsamen Düfte in deinen Familienalltag einfließen lassen und was gibt es bei deren Anwendung noch alles zu beachten?
Was sind ätherische Öle?
Ätherische Öle sind natürliche Verbindungen, die aus Pflanzen gewonnen werden. Sie werden von Blumen, Kräutern, Wurzeln, Samen oder Früchten in aufwendigen Arbeitsschritten extrahiert und können für eine Reihe von Zwecken verwendet werden, darunter Aromatherapie, Massagetherapie und in einigen Fällen sogar als Arzneimittel. Ätherische Öle sind mehr als gut riechende Düfte! Sie können auf ganz natürliche Weise Emotionen sowie unzählige körperliche Themen positiv beeinflussen, denn Gesundheit geht manchmal sogar durch die Nase! Da das gewonnene Extrakt – das ätherische Öl – hochkonzentriert ist und die ganzen guten Eigenschaften der Pflanze enthält, sollte es mit bedacht angewandt werden. Reine ätherische Öle können schnell Hautreizungen und Allergien verursachen oder sogar giftig sein.
Das solltest du bei der Anwendung von ätherischen Ölen beachten
- Nutze ätherische Öle & Aromatherapie ausschließlich bei Kindern über 3 Jahren
- Die Öle, die getestet wurden und für Kleinkinder ab 3 Jahren geeignet sind, sind Lavendel, Pfefferminz, Zitrone, Mandarin, Süßorange sowie Ingwer
- Kaufe ätherische Öle nur von einem vertrauenswürdigen Händler, damit deren Reinheit gewährleistet werden kann
- Bewahre deine ätherischen Öle immer an einem sicheren, für Kinder unzugänglichen Platz auf
- Trage ätherische Öle nicht direkt auf die Haut auf oder tropfe sie ins Badewasser, mische sie immer mit einem Trägeröl (z.B. Aprikosenkernöl, Arganöl, Jojobaöl)
- Ätherische Öle sind nicht zum Verzehr geeignet
- Wenn du einen Diffuser verwenden möchtest, achte darauf, ihn nach 15-20 Minuten auszuschalten. Den Wasserdampf mit den Ölen zu lange einzuatmen, kann die Lunge und die Schleimhäute irritieren. Nach 20 Minuten „gewöhnt“ sich unser Gehirn sowieso an den Geruch und er wird nicht mehr wahrgenommen.
Die 7 besten Tipps für die Verwendung ätherischer Öle im Familienalltag
Ätherische Öle eignen sich hervorragend für den Familienalltag. Sie können verwendet werden, um bei Stress, Schlaf und Konzentration zu helfen.
Hier sind die 7 besten Tipps für die Anwendung ätherischer Öle im Familienalltag:
- Bewahre ein bisschen Pfefferminzöl in der Küche auf, um Kochgerüche oder Übelkeit zu lindern.
- Tropfe vor dem Schlafengehen Lavendelöl aufs Kissen auf, um besser schlafen zu können.
- Füge vor dem Schlafengehen etwas Eukalyptusöl zu einem Bad hinzu, um die Nebenhöhlen zu reinigen und die Entspannung zu fördern.
- Verwende Teebaumöl bei Schnittwunden oder Verbrennungen, da es antibakterielle Eigenschaften hat, die die Heilung fördern.
- Trage bei Stress etwas Pfefferminzöl hinter den Ohren auf, da es Verspannungen in Kopf und Nacken lösen kann
- Verwende morgens Zitronenöl für einen energetisierenden Schub an Vitamin C und Antioxidantien!
Mach dir ein „Anti-Monster-Spray“ aus Rosenwasser und 1-2 Tropfen Lavendel-Öl, falls dein Kind nachts schlecht einschlafen kann
Wusstest du, dass du mit Gerüchen sogar Stress entgegenwirken kannst?
Der Geruchssinn war in der Evolution einer der ersten Sinne, die sich entwickelt haben. Deshalb ist er in vielen Situationen von so großer Bedeutung. Du kannst dir diese Eigenschaft zunutze machen, wenn du mal wieder in einer stressigen Situation gefangen bist. Dazu haben wir dir hier einen kleinen Auszug aus unserem Kurs „Stressfrei sein durch bewusstes Atmen“ von Maria Faust herausgesucht:
„Unsere Sinne sind, wenn wir Stress haben, ebenfalls abgestellt. Wir verharren sozusagen im Vermeidungsmodus. Angstgetrieben verausgaben wir uns und schrauben uns einfach nur noch tiefer in die energie-raubende Situation rein. Wir können diesen „Trend“ in uns durchbrechen, indem wir durch den Atem in unsere Sinneswahrnehmungen kommen. Oder anders herum: Ohne durch die Sinne zu empfinden, sind wir nicht im Körper und somit nicht in uns zu Hause. Ein ganz besonders interessanter Sinn ist der Riechsinn. Dieser bringt uns leicht und wirkungsvoll von außen wieder nach innen. Umgebe Dich im Alltag, als positive Intervention, mit einem angenehmen Geruch, der dich wieder in die Gegenwart führt. Riechen heißt natürlich gleichzeitig auch, einen großen Atemzug nehmen.
Und mit einem tiefen Atemzug, katapultiert Dich dieser ins JETZT! Raus aus dem Stress!“