Von Reis-Experimenten und liebevoller Eltern-Kind-Beziehung
Im August waren wir mit dem Herzsache-Team und unserem Angebot auf der Lebensfreude-Messe in Travemünde. Es war unsere erste Messe – und wir haben sie wirklich genossen! Das Schönste war es, sich dort mit anderen Menschen auszutauschen, zu netzwerken, Synergien zu erkennen und sich – inmitten dieser positiven Energie – gegenseitig zu unterstützen. Einfach wunderschön!
An einem der Messe-Tage kam eine ganz zauberhafte Familie zu uns an den Stand. Wir tauschten nicht nur Worte und Werte miteinander aus, sondern auch Kontakte. Uns so ist dieser Blogbeitrag entstanden.
Wir freuen uns, euch Soulfam vorzustellen:
Die Reiskörner der Weisheit: Was Eltern aus einem ungewöhnlichen Experiment lernen können
Der Japaner Masura Emoto führte ein Experiment mit Reis durch. Er teilte Reis auf drei Schüsseln auf, füllte sie mit Wasser und beschriftete sie mit den Worten „Hass“, „Neutral“ und „Liebe“. In den folgenden Tagen und Wochen sprach er mehrmals täglich mit den Schüsseln. Die „Hass“-Schüssel wurde beschimpft und beleidigt, während liebevolle Worte wie „Vielen Dank“ und „Du bist wunderbar“ zur „Liebe“-Schüssel gesagt wurden. Die neutrale Schüssel wurde ignoriert. Schon nach wenigen Tagen traten Veränderungen auf. Der Reis in der „Hass“-Schüssel bildete dunkle Flecken, roch säuerlich und begann zu schimmeln. Auch der ignorierte Reis begann zu schimmeln, wenn auch langsamer. Nur die „Liebe“-Schüssel roch weiterhin angenehm.
Was können wir daraus lernen? Unsere Worte besitzen große Macht. Deshalb sollten wir achtsam mit unserer Kommunikation umgehen, da sie positive oder negative Energie übertragen kann.
Bedeutung bewusster Kommunikation in der Elternschaft
Mit der Elternschaft ändert sich das Leben grundlegend. Neue Verantwortlichkeiten und Herausforderungen kommen auf einen zu. Alles erscheint anders, Gefühle können Achterbahnen fahren. In diesen Phasen ist es entscheidend, einen klaren Kopf zu bewahren und bewusst zu kommunizieren. Ähnlich wie der Reis, der nur „Neutral“ oder „Hass“ ausgesetzt war, könnten ähnliche Auswirkungen auch bei unseren Kindern auftreten.
Verschiedene Forschungsstudien unterstreichen die langfristigen Folgen gewaltvoller Kommunikation für Kinder. Solche Erfahrungen können zu emotionalen Problemen, Verhaltensstörungen und psychischen Gesundheitsproblemen führen. Kinder, die regelmäßig kritisiert oder herabgesetzt werden, könnten Schwierigkeiten bei der Emotionsregulation und im sozialen Verhalten entwickeln. Solche Kommunikationsmuster könnten den Grundstein für aggressives Verhalten legen und sogar einen Kreislauf von Gewalt von Generation zu Generation in Gang setzen.
Gewaltfreie Kommunikation als Grundlage für eine liebevolle Eltern-Kind-Beziehung
Die bewusste Kommunikation zwischen Eltern und Kindern schafft eine Atmosphäre des Respekts, stärkt Bindungen und fördert Verständnis. Diese Art der Interaktion erkennt Bedürfnisse an und unterstützt emotionales Wachstum, während Kinder lernen, mit ihren Emotionen umzugehen und Konflikte auf konstruktive Weise zu bewältigen.
Eltern, die achtsam mit ihren Kindern kommunizieren, verdienen Anerkennung. Doch oft vergessen wir das Fundament: Wie wir mit uns selbst sprechen. Gewaltfreie Kommunikation sollte nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich gelebt werden. Die Selbstwahrnehmung beeinflusst sie stärker als eure Worte. Daher ist es entscheidend, wie ihr mit euch selbst umgeht bzw. sprecht.
Daher gibt es eine einfache Formel: Wenn du möchtest, dass dein Kind sportlicher, mutiger oder selbstbewusster wird, lebe es als Vorbild vor.
Die Natürlichkeit der Kinder: Jenseits von Frechheit und Erziehung
Sind Kinder von Natur aus frech und unkooperativ? Müssen sie daher richtig erzogen werden?
Wer so etwas behauptet, hat das Wesen der Kleinen nicht verstanden. Kinder benötigen weder eine ‚richtige‘ Erziehung noch handeln sie bösartig. Sie folgen einfach nur ihren Instinkten. Wir dürfen nicht vergessen, dass Kinder keine Erwachsenen sind. Sie sollten frei von Erwartungen der Erwachsenen die Welt mit ihren Augen und in ihrem Tempo entdecken und sich ausprobieren dürfen.
Vielleicht hast du es schon bemerkt, dass Kinder mit den Vorstellungen und Terminen der Erwachsenen nicht viel anfangen können. Sie leben im Moment und brauchen genug Zeit, Raum und das Verständnis, um die Welt in ihrem Tempo zu erkunden. Frustration entsteht nur dort, wo wir als Eltern eine verzerrte Erwartungshaltung den Kindern gegenüber haben.
Unsere Kommunikation ist somit der Schlüssel zu uns selbst und zu unseren Kindern. Unbedachte Kommunikation kann unbeabsichtigte Konsequenzen haben und viel Schaden anrichten.
Wenn du dir (lange genug) einredest, …
- „Ich kann nicht singen“
- „Ich werde nicht geliebt“
- „Ich habe es nicht verdient“
- …
dann wird es zu deiner Wahrheit und möglicherweise zur Wahrheit deines Kindes. Vielleicht ist die Zeit gekommen, um Altes hinter uns zu lassen und sich für Neues zu öffnen.
Kinder hinterfragen ihre Eltern oder Bezugspersonen nicht. Sie nehmen alles als wahr und als „Gesetz“ hin. Kinder sind wie Schwämme, sie saugen alles ungefiltert auf. So können aus gut gemeinten Absichten ungewollte Folgen entstehen. Diese Folgen sind nicht immer sofort ersichtlich, manches tritt erst viele Jahre oder Jahrzehnte später zutage.
Beginnen wir also bei uns selbst.
Unser Tipp an dich:
Schreibe „Ich bin wertvoll“ auf ein Post-it oder einen kleinen Zettel. Klebe ihn an deinen Badezimmerspiegel. Sage diese Worte jeden Morgen (und gerne auch Abend) zu dir selbst.
Schau dir dabei in die Augen.
Lächle.
Du bist wunderbar!
We are soulfam
Unsere Vision, ein erfülltes und authentisches Familienleben zu gestalten, das über traditionelle Rollenbilder und gesellschaftliche Tabus hinausgeht, indem wir Elternschaft und Beziehungen auf neue Weise definieren und Familien in ihrer Vielfalt akzeptieren und unterstützen.
Witalij & Daniela – Soulfam
Hast du Lust, noch mehr über gewaltfreie Kommunikation zu lernen? Dann ist vielleicht das Seminar mit der zauberhaften Alexandra das Richtige für dich: Seminar zur gewaltfreien Kommunikation – GfK
Liebe Daniela, lieber Witalij, ich bin gerade auf euren Blog gestoßen und bin schon sehr inspiriert. Vielen Dank für eure Arbeit. Ich bin selbst Elterncoach und seit nun 19 Monaten Vater eines kleinen Jungen. Uns gelingt es, glaube ich, in der Kommunikation mit unserem Kind ganz gut gewaltfrei zu kommunizieren, aber im Elternkontakt, rutschen wir in alte Muster die scheinbar tief drin stecken und bei Stress und Überlastung deutlich werden. Ich denke es ist eine Chance wieder eine Schicht tiefer zu gehen und ungelöstes in uns selbst zu entdecken und anzugehen. Ich wünsche euch alles gute. Mihaly
Hey Mihaly,
danke für dein Kommentar und deine Story. Das Ziel der gewaltfreien Kommunikation ist es, dass wir als Eltern ein besseres Bewusstsein für unsere Kommunikation entwickeln. Kinder sind tatsächlich die „Endbosse“ und können uns wunderbar triggern und jeden Hebel finden. Daher ist gewaltfreie Kommunikation ein Zustand, den wir als Eltern dauerhaft aufrechterhalten sollten. Doch auch hier gibt es Höhen und Tiefen, und das ist in Ordnung.
Bei uns ist es nicht anders: Manchmal klappt es besser, manchmal gar nicht. Wir gehen sehr bewusst damit um und versuchen, nach bestem Wissen und Gewissen zu kommunizieren. Mit den Jahren wird es immer einfacher, auch im Kontakt mit anderen Personen.